Raumausstatter, was macht der?

lounge-111603_150Den Beruf des Raumausstatter gibt es bereits seit dem Mittelalter. Damals war er besser bekannt als Tapissier (Tapezierer franz.). Er war für die Wände und Möbel am französischen Königshof zuständig.
Doch was macht ein Raumausstatter heute?
Der moderne Raumausstatter ist für die Gestaltung und Ausstattung von Räumen zuständig. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um ein Hotel, ein Einfamilienhaus oder ein Einzimmerappartement handelt.

Polsterei

Sollten Sie ein geliebtes Möbelstück haben, das seinen Glanz verloren hat, so verhilft ihm der Raumausstatter zu einem neuen Kleid. Aber nicht nur alte Möbel verschönert er, sondern auch neue Möbel. Sind Sie besonders groß bzw. klein, so können Sie sich von Raumausstatter an Sie angepasste Polstermöbel fertigen lassen. Auch Ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche setzt Ihr Fachmann um. Dabei helfen ihm nicht nur seine handwerklichen Fähigkeiten, sondern auch sein Gefühl für Ästhetik und sein Wissen über die Wirkung von Farben und Formen.

Wandbekleidung

Beim Betreten eines Raumes entscheiden wir, ob er uns gefällt bzw. ob wir uns darin wohlfühlen. Diese Wirkung kann man mit geschickt eingesetzten Materialien, wie z.B. Tapeten oder Wandbespannungen positiv beeinflussen.

Bodenbeläge

space-358237_150Zur Wirkung eines Raumes gehört auch der richtige Bodenbelag. Dabei spielt es keine Rolle, ob PVC, Teppich, Holzfliesen oder Holzboden. Keiner dieser Böden darf in seiner Wirkung unterschätzt werden.

 

Wie wird man Raumausstatter?

Raumausstatter können in einem Betrieb mit Ausbildungsbefähigung lernen. Früher waren es Meisterbetriebe, doch leider wurde hier der Meister abgeschafft. Die Lehrzeit beträgt 3 Jahre. In diesen Jahren werden dem Auszubildenden die Fähigkeiten des Polsterns, des Bodenlegens, des Wandverkleidens und der Fensterdekoration nahegebracht. Theorie und Praxis werden auch in den Blogschulabschnitten nochmals vermittelt. In der Prüfung zum Gesellen muß der Prüfling einen Stuhl nach alter Art aufrichten und polstern, einen Wandbild aus Teppich gestalten und ein Bild aus flexiblen Bodenbelägen mit Intarsie fertigen. Sollte er all dies zur Zufriedenheit der Prüfer gemacht haben und natürlich auch die schriftlichen Prüfungen bestehen, so ist er ein geprüfter Raumausstattergeselle. Fragen zur Ausbildung kann Ihnen auch jeder Fachbetrieb beantworten.

Wie finde ich für mein geliebtes Möbelstück den richtigen, neuen Stoff?

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Stoffkollektionen

Es gibt sehr viele Stoffe. Gewirkte Stoffe, Flachgewebe, Veloure, Leder und Microfaser. In Landhausoptik, für den ganz modernen Haushalt oder für Stilmöbel, für jeden ist etwas dabei.

Welche Entscheidungshilfen gibt es noch außer Farbe und Muster?

Scheuertouren, was ist das?

Alle Stoffe werden auf ihre Strapazierfähigkeit geprüft. Unter Druck wird der Stoff mit einer Sandpapierkörnung gescheuert. Dabei werden die Umdrehungen, auch Scheuertouren genannt, bis zum ersten Fadenbruch gezählt. Dieses Verfahren ist standardisiert und heißt Martindale-Methode (benannt nach Ihrem Erfinder). Je nachdem, wie Sie Ihr Möbelstück einsetzen möchten (Sessel, Polsterecke, Eckbank) sind im privaten Bereich Scheuertouren (oder Marindale) ab 15.000 zu empfehlen.

Welche Pflegeeigenschaften hat der Bezug?

Bei vielen Stoffherstellern sind die Möbelstoffe bereits mit speziellen Fleckenschutz ausgerüstet. Das bedeutet, dass Flecken, wie z.B. Kaffee, nach dem Verschütten nicht sofort ins Gewebe einziehen, sondern auf der Oberfläche stehen bleiben und ohne Fleckbildung abgetupft werden können. Getrocknete Flecken können meist mit einem nassen Mikrofasertuch beseitigt werden. Gerade wenn man Kinder oder Haustiere hat, ein Vorteil, den man nicht außen vor lassen sollte. Außerdem gibt es Stoffe, die waschbar sind oder gar wie Leder ganz einfach abwischbar sind. Generell gilt, dass gedeckte Farben und Muster unempfindlicher sind. Denn helle Farben ziehen Flecken magisch an.

Einige Stoffe, besonders Flachgewebe, können bei Beanspruchung aufrauen und kleine Knötchen, sogenannte Pille bilden. Diese kann man aber mit einem Kleidungsrasierer entfernen und beeinträchtigen weder die Haltbarkeit noch die Wertigkeit des Stoffes.

Besonders wichtig ist bei der Auswahl auch, wo das Möbel im Haus stehen soll.

Ist es starker Sonnenstrahlung oder intensivem Tageslichteinfall ausgesetzt? Dann benötigt man einen Stoff mit einer Lichteinheit von mindestens 4. Die Lichtechtheit wird auf einer Skala von 1 – 7 gemessen. Allerdings gibt ese keinen generellen Schutz gegen das Ausbleichen. In sehr hellen Räumen sollten Sie sich dann vielleicht auch noch Gedanken über eine dekorative Raumbeschattung machen.

Wenn Sie sich beim Aussuchen über diese Fragen klar sind, so werden Sie mit Sicherheit das richtige Kleidungsstück für Ihr Möbel finden.