Teppich – oft verkannt – Teil 3

cleaning-392720_640Allergiker müssen nicht auf Teppichboden verzichten, denn der textile Bodenbelag hält feinen Staub und mit ihm allergieauslösende Stoffe bis
zum nächsten Staubsaugen fest. Auf glatten Böden hingegen wird der Staub bei jedem Schritt aufgewirbelt. Mit regelmäßiger Pflege/Reinigung in kurzen Intervallen sorgen Sie dafür, dass Sie gesund leben.

Eine unsachgemäße Nutzung sowie nicht sach- und fachgerecht durchgeführte Reinigungen können die Optik eines Teppichbodens beeinträchtigen oder unter Umständen diesen sogar schädigen.
Mit der sofortigen Beseitigung von Flecken und einer sach- und fachgerechten Reinigung in entsprechenden Intervallen sorgen Sie dafür, dass Sie lange Freude an Ihrem Teppich haben werden. Mit den nachstehenden Absätzen möchten wir Ihnen einige Tipps und Hinweise dazu geben.

Der textile Bodenbelag sollte täglich oder regelmäßig Entstaubt werden.
Das Entstauben erfolgt am besten mit einem Bürstsauger. Dieser sollte über elektrisch angetriebene Bürstwalzen verfügen.
Flecken müssen immer sofort entfernt werden.
Eine Intensivreinigung muss durchgeführt werden, wenn mit einer normalen Reinigung das Reinigungsergebnis nicht mehr zufriedenstellend ist.

Bei der Intensivreinigung stehen folgende Varianten zur Verfügung:

– Bei der Pulverreinigung wird ein feuchtes Reinigungspulver auf den Teppich aufgebracht und mit geeigneten Geräten eingearbeitet. Während der Trocknungszeit nimmt das Pulver den Schmutz auf. Anschließend muß der Boden wieder mit Hilfe eines Bürstsaugers abgesaugt werden. Die Reinigungswirkung ist jedoch begrenzt.

– Bei der Padreinigung wird eine Reinigungsflüssigkeit auf den Textilbelag aufgesprüht. Dieses wird dann mit einem textilen Pad oder mit einem angefeuchteten Pad einmassiert. Durch die geringe Feuchtigkeit ist die Trocknungszeit gering.

– Bei der Trockenschaumreinigung wird ein vorgefertigter Schaum auf den Boden aufgebracht und in den Teppich eingearbeitet. Nach der vorgeschriebenen Einwirkungszeit kann der gelöste Schmutz mit den auskristallisierten Reinigungsrückständen entfernt werden. Bei diesem Verfahren können klebrige Reinigungsrückstände zu einem schnellerem Wiederanschmutzen des Teppichs sorgen.

– Bei der Shampoonierung wird der Bodenbelag mit einem Shampooniermittel unter Verwendung von Geräten mit rotierenden Scheiben oder Bürsten eingeschäumt. Wie bei der Trockenschaumreinigung muß der Boden nach der vorgeschriebenen Einwirkzeit wieder abgesaugt werden.

Wasserbasierende Flecken werden am besten entfernt:

1. Möglichst sofort mit saugfähigen, weißen (nicht bedruckten) Papier- oder Baumwolltüchern den Fleck, vom äußersten Rand zum Zentrum hin, vorsichtig aufnehmen. Hierbei nicht reiben. Nur mit leichtem Druck die Papier- oder Baumwolltücher auf den Fleck pressen, um auch aus den unteren Schichten Flüssigkeit zu absorbieren. Solange fortfahren bis kaum noch etwas aufgesaugt wird. Hierbei eventuell die Tücher des öfteren tauschen, damit eine optimale Saugleistung gewährleistet bleibt.

Hochviskose Flüssigkeiten vorab mit einem Löffel weitestgehend entfernen und zwar von außen nach innen. Eventuell den Restfleck mit
wenig Wasser verflüssigen und wie oben beschrieben weitermachen.

Flecken, die nach dem Antrocknen zum Verkrusten neigen (z.B. zuckerhaltige Getränke), zuerst mit saugfähigen Papier- oder Baumwoll-
tüchern, wie in Punkt 1 beschrieben, aufnehmen.Danach mit einem feuchten Baumwolltuch die befleckte Oberfläche vorsichtig abwischen, um die klebrigen Substanzen heraus zu lösen.

2. Jetzt ein mehrlagiges Paket aus Papier- oder Baumwolltüchern flächig auf den Fleck legen und z.B. mit einem Buch beschweren.

3. Nach 24 Stunden die Papier- oder Baumwolltücher entfernen und den Teppichboden an dieser Stelle gründlich absaugen.

4. Falls nach dieser Behandlung der Fleck noch nicht restlos entfernt wurde, eine Behandlung mit einem für den Fleck geeigneten Fleckentferner nach Gebrauchsanweisung des Herstellers durchführen. Restflecken von Tee, Kaffee oder Rotwein lassen sich nur mit Hilfe von bleichend (oxidativ) wirkenden Fleckentfernern restlos entfernen. Auch hier ist unbedingt die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu befolgen. Getrocknete Flecken vorab reichlich mit Wasser besprühen und dann die oben genannten Schritte 1-4 durchführen. Um eine Wiederan-schmutzung der behandelten Stelle zu verhindern, müssen sämtliche Reinigungschemikalien wieder rückstandsfrei entfernt werden.

Fett/Öl oder Farben enthaltende Flecken:

Flecken dieser Art sind mit einem in Waschbenzin getränkten, weißen Baumwolltuch tupfend zu entfernen. Vor Verwendung des Waschbenzins auf dem gesamten Teppich , bitte immer an einer nicht auffallenden Stelle den Bodenbelag auf Farbechtheit prüfen.

Feste Flecken:

1. Kaugummi mit einem farblosen Vereisungsspray einfrieren (es gibt im Handel speziell auf Textilfasern abgestimmte Produkte, die Farbänderungen vermeiden: „Kaugummientfernungsspray”), mit
einem Hammer o.ä. zersplittern und sofort absaugen. Die Stelle anschließend mit Waschbenzin nachbehandeln.

2. Kerzenwachs mit Löschpapier und Bügeleisen (geringe Hitze) aus dem Teppich lösen. Dann mit einem weißen Baumwolltuch und Waschbenzin nachbehandeln.

Quelle: Vorwerk

Lesen Sie auch:

Teil 1: Welche Formen von Teppich gibt es und welche Einteilungskriterien?

Teil 2: Welche verschiedenen Verlegetechniken gibt es beim Teppich?

Teppich – oft vekannt – Teil 2

carpet-65102_640Teppiche können auf verschiedene Weise verlegt werden. Ausschlaggebend für die Wahl der Verlegung ist der jeweilige Bodenbelag, seine vorgesehene Nutzung und die damit verbundene Beanspruchung. Durch das vermehrte Aufkommen von Vliesrücken bei textilen Bodenbelägen gewinnen neben den gängigen Methoden wie dem Verkleben auch alternative Verlegesysteme wie Kletten, Tacken, Fixieren und ähnliche an Bedeutung.

 

 

Kleben:

Beim Verkleben wird mit einer Zahnspachtel gleichmäßig Kleber auf dem Untergrund aufgetragen und anschließend abgelüftet. Der Teppich wird danach auf das noch nasse Klebstoffbett eingelegt und ganzflächig angerieben. Belastbar ist der Bodenbelag nach ca. 24 Stunden und die Endklebkraft ist nach ca. 72 Stunden erreicht. Durch das Verkleben soll eine feste und dauerhafte Verbindung zwischen dem Bodenbelag und dem Untergrund hergestellt werden. Der Teppich erhält dadurch eine Reinigungsbeständigkeit, d.h. Nassreinigung wie die Sprühextraktion sind später möglich. Das ganzflächige Verkleben ist für bestimmte Eigenschaften, wie z. B. die Stuhlrolleneignung erforderlich.

Fixieren:

Das Fixieren erfolgt vollflächig (beim Verkletten) oder punktförmig. Es führt zu einer Stabilitätserhöhung des Teppich gegenüber dem losen Auslegen. Beim Wiederaufnehmen des Bodens aufgrund Austausch kann dies ohne Beschädigung des Untergrundes erfolgen. Zum Fixieren verwendet man doppelseitige Vliese, Gitter , Folien, bestimmte Teppichklebebänder oder flüssige Fixierungen. Besonders wichtig ist die richtige Vorbereitung des Untergrunds, damit der Belag später ohne Komplikationen aufgenommen werden kann und der Untergrund nicht beschädigt wird. Verfärbungen des Unterbodens können nicht ausgeschlossen werden.

Loses Auslegen:

Teppich wird hier auf dem verlegereifen Untergrund lose ausgelegt und nur an den Rändern bzw. im Türbereich mit einem doppelseitigen Klebeband fixiert. Es ist die einfachste und preiswerteste Verlegung von Teppich. Der Austausch des Teppichs kann problemlos erfolgen. Der Unterboden wird meist nicht oder nur minimal beschädigt. Aus diesem Grund wird diese Verlegemethode oft in Mietwohnungen genutzt. Allerdings kann es bei dieser Verlegung bei Temperatur- und/oder Feuchtigkeitseinflüssen zu Schrumpfen bzw. Ausdehnung des Teppich kommen. Es entstehen Wellen. Diese sind weder ansehnlich und noch dazu Stolperfallen. Auch kann diese Verlegevariante nur genutzt werden, wenn der Teppich nahtfrei verlegt wird, d.h. in einem Stück. Teppichfliesen können nur lose verlegt werden, wenn sie ein Mindestgewicht von 3,5 kg/m² haben.

Verspannen:

Verspannen ist eine alternative Verlegart, wenn der Teppich nicht geklebt oder fixiert werden soll. Bei dieser Methode wird der Bodenbelag auf schräg stehende Nägel der Nagelleiste, an der Seite des Raumes, gehakt und auf die Nagelleiste der gegenüber liegenden Wand gespannt. Hierbei handelt es sich um die älteste Verlegeart. Heute benutzt man diese Art meist zum Anbringen an Wänden als Wandverspannung.

 

Bitte beachten:

Wie jedes andere Produkt können auch Textilbeläge zu Beginn ihrer Liegezeit riechen. Je nach Lüftungsgewohnheit und Jahreszeit sollte die Geruchsbelästigung ständig nachlassen und nach acht bis zwölf Wochen so weit zurückgegangen sein, dass sie nicht mehr stört. Man sollte auch nur schadstoffgeprüfte Waren verlegen. Eine Verlegung sollte auch nur mit emissionsarmen Klebstoffen, Fixierungen, Spachtelmassen und Grundisolierungen erfolgen. Ansonsten kann es die Geruchsbildung und Emissionen verstärken bzw. dafür verantwortlich sein.

Lesen Sie auch:

Teil 1: Welche Formen von Teppich gibt es und welche Einteilungskriterien?

Teil 3: Reinigung und Pflege beim Teppich

Teppich – oft verkannt – Teil 1

red-carpet-315459_640Teppichboden gibt es in verschiedensten Formen:

 

 

 

 

– Teppichboden:
textiler Bodenbelag, der den Fußboden eines Raumes vollständig bedeckt (Auslegware)

– Läufer:
Teppich, mit dem ein Teil des Fußbodens bedeckt wird, z. B in Fluren oder auf Treppen

– Teppich:
Textiler Bodenbelag von festgelegter Form und begranzten Abmessungen als Vorleger,Brücke oder abgepaßter Teppich

– Teppichfliese:
Teppich von festgelegter Form, der als zusammengestzte Module den Fußboden eines Raumes bedecken.

Einteilungskriterien beim Teppich:

LC-Wert

Beim Teppich paßt sich die weiche, elastisch Nutzschicht den Bewegungen des Fußes an und sorgt für eine gleichmäßige, die Muskulatur und die Gelenke schonende Verteilung des Körpergewichts. Dieser subjektiv empfundene Komfort wird in europaweit gültigen Normen auf der Basis objektiv nachvollziehbarer Kennwerte berechnet und in Klassen eingeteilt. Die Einstufung erfolgt in sog. Komfort-Klassen, den LC-Wert (LC = Luxury Class). Je höher der LC-Wert, desto höher der Komfortwert. Eingeteilt wird in LC1 –LC5.

Beanspruchungsklasse

Teppich gilt als fußwarm und hat Vorteile bei der Trischall- und Schalldämmung. Doch ein weiteres Kriterium bei der Auswahl des richtigen Teppichbodens ist die Strapazierfähigkeit. Die Beanspruchungsklasse gibt Auskunft darüber, ob ein Teppichboden für ein Kaufhaus oder ein Schlafzimmer geeignet ist. Dazu wird das Verschleißverhalten und die Aussehensveränderung geprüft. Es gibt fünf Beanspruchungsklassen, 21, 22 , 22+/31, 32 und 33. 21 sagt aus, dass der Teppich nur gering strapaziert werden sollte, Eignung im Schlafzimmer. Die Klasse 33 dagegen ist extrem belastbar für z.B. Büros oder Kaufhäuser.

Zusatzeignungen

Neben der Einstufung von Teppich in Beanspruchungs- und Komfortklassen gibt es sog. Zusatzeignungen:

– Stuhlrolleneignung:

Die Stuhlrolleneignung bezieht sich ausschließlich auf Bürostühle mit entsprechenden Rollen.
Dabei wird über einen entsprechenden Zeitraum überprüft, wie stark sich der Belag unter
dauerhafter und unregelmäßiger Belastung durch Rollen verändert. Diese Eignung wird im Sieger
der ETG (Europäische Teppichgemeinschaft) ausgewiesen. Es werden zwei Klassen unterschieden,
Beläge mit uneingeschränkter und solche mit eingeschränkter Eignung.

– Treppeneignung:

Ähnlich wie bei der Stuhlrolleneignung wird hier unterschieden nach Treppen in Privatwohnungen
und solchen beispielsweise in Holtels.

– Fußbodenheizungseignung:

Für eine Verlegung auf Fußbodenheizung sollte der Wärmedurchlasswiderstand kleiner gleich 0,17
m²K/W bei 10°C sein. Außerdem muss er Teppich antistatisch und resistent gegen thermische
Alterung sein. Die thermische Alterung beurteilt die Vergilbung unter Einfluss der konstanten
Wärmeeinwirkung und die Beschädigung der Rückenkonstruktion.

– Schnittkantenfestigkeit:

Teppiche, die besonders schnittkantenfest sind, sind leichter zu verlegen.

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Teil 2: Welche verschiedenen Verlegetechniken gibt es beim Teppich?

Teil 3: Reinigung und Pflege beim Teppich

 

Teppich – oft verkannt – Serie

space-358237_150Geschichte:

Der Teppich kam über Spanien ins Abendland. Bereits 71 n. Chr. Gründeten aus Nordafrika kommende Mauren eine Dynastie, da sie die Fertigkeit des Teppichknüpfens mitbrachten.
Gerade zur Zeit Ludwigs XIV. entwickelte sich in Frankreich eine bedeutende Teppichindustrie. Durch die Aufträge vom Hof entstand die Gobelin-Werkstatt in Paris und schließlich auch in der Stadt Aubusson. Auch in Nordfrankreich und Flandern entstand daraufhin eine blühende Teppichindustrie. Bekannte Städte sind hier Brügge, Brüssel, Gent, Lille und einige andere.

In der heutigen Zeit ist gerade bei Allergikern ist der Teppich oft verpönt. Doch gerade für diese Sparte ist dieser Bodenbelag bestens geeignet, da er den Hausstaub und Feinstaub von Putzen zu Putzen bindet und so nicht in der Luft herumwirbelt. Die Firma Vorwerk hat hierzu viele Studien betrieben:

Das Umweltinstitut GUI hat geprüft

Die Produktion von umwelt- und gesundheitsgerechten Produkten ist bei Vorwerk ein zentrales Thema der Unternehmensphilosophie.
Seit 2006 können Hersteller ihre Produkte bei der GUI (Gesellschaft für Umwelt- und Innenraumanalytik) in Mönchengladbach in einem neu entwickelten Testverfahren auf feinstaubreduzierende Eigenschaften prüfen lassen. Als erstes Unternehmen der Bodenbelags-Branche hat Vorwerk seine Teppichböden in den Test geschickt. Demnach zeigen Vorwerk Teppichböden „eine hervorragende Feinstaubbindung und sorgen für eine deutliche Reduzierung schädlicher Feinstaubkonzentrationen in der Raumluft. Im Vergleich zu Hartböden sogar um mehr als 50 Prozent.“

Teppichboden reduziert Feinstaub um die Hälfte

Bereits 2005 hat der Deutsche Allergie- und Asthmabund eine viel beachtete Untersuchung zur Feinstaubbelastung in Innenräumen beim Umweltinstitut GUI in Auftrag gegeben. Die publizierten Ergebnisse aus über 100 Haushalten haben gezeigt, dass bei Verwendung eines Glattbodens die Feinstaubbelastung im Mittel bei 62,9 μg/m3 lag, und damit sogar noch oberhalb des gesetzlichen Grenzwertes für Feinstaub in der Außenluft, der bei 50 μg/m3 an maximal 35 Tagen im Jahr liegt. In Räumen die mit Teppichboden ausgelegt waren wurde mit 30,4 μg/m3 hingegen weniger als die Hälfte an Feinstaub gemessen! Dies ist von besonderer Bedeutung, da der Mensch mehr als 90 Prozent seiner Lebenszeit in geschlossenen Räumen verbringt.

Quelle: Vorwerk

Teil 1:

Welche Formen von Teppich gibt es und welche Einteilungskriterien gibt es?

Teil 2:

Welche verschiedenen Verlegetechniken gibt es beim Teppich?

Teil 3:

Reinigung und Pflege beim Teppich